Grundlegende Erläuterungen

Meister Das englische Wort Master bezieht sich auf die Eine Master-Soul – Meister-Seele oder Haupt-Seele –, von Der alle Seelen abstammen; so wie von einem Master-Band alle Kopien gezogen werden. Diese eine Seele, Die eigentlich die einzige Seele ist, ist der Sat Purush. Daher gibt es nur einen Meister, Der Sich allerdings durch verschiedene verkörperte Lebende Pole offenbaren kann.

Die Meister und Heiligen sind Sich dieser Tatsache immer bewusst und legen deshalb Wert darauf, dass die Schüler sich auf den wirklichen Meister, Der Sich als Licht und Ton offenbart, abstimmen. Unabhängig davon sollte man natürlich Respekt vor dem Pol haben, in Dem Sich der Meister offenbart: Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote.

Guru Der Begriff Guru ist in seiner korrekten Verwendung eine Bezeichnung für den Meister. Einer alten Schrift zufolge bedeutet die Silbe Gu Dunkelheit und Ru Licht. Ein Guru ist also Jemand, Der Seelen von der Dunkelheit ins Licht führen kann.

Kirpal Singh schreibt hierzu:

Shabd, das Wort – der uranfängliche Tonstrom – ist der einzige Guru für die ganze Welt, und Surat – das individuelle Bewusstsein – ist der einzige Schüler, da Letzterer ohne den Ersteren nicht sein kann. Tatsächlich besteht das Prinzip der Einheit, denn Gott ist Einer, obwohl Er Sich auf vielfältige Weise offenbart hat.
 
Doch wenn wir in die andere Richtung blicken und uns der Welt in ihrer Fülle verschiedener Formen zuwenden, sehen wir einen Leitstern aufleuchten, Der in Seiner Erhabenheit das Licht des Himmels widerstrahlt.
 
Eine so reine Seele – das Fleisch gewordene Wort oder der Gottmensch –, beauftragt, den Gottsuchern Spirituelle Anweisungen zu geben, ist ebenso ein Guru wie Shabd selbst, denn Er Selbst ist eine Lebendige Verkörperung von Shabd und mit Shabd als Handelskapital verteilt Er Ihn kostenlos, an wen immer Er will.

Gottmensch (Übersetzung aus der englischsprachigen Erstedition, 1967) –
IV
. Guru: Einer oder viele,
von Kirpal Singh, 1894–1974
 
(Vergleiche auch den Unterpunkt 'Guru – Guru Dev – Satguru'  in der Veranschaulichung zu 'Hymne über Gottes Gnade'.)
 
Gemüt Der Ausdruck entspricht in seiner Verwendung dem englischen Ausdruck Mind.

Das Gemüt hat vier Aspekte oder Eigenschaften; nämlich
 
1) Chit – es kann mit einem See verglichen werden, in den unmerklich die ganze Zeit über zahllose Ströme von Eindrücken einströmen.

2) Manas – die Denkfähigkeit des Gemüts, die über solche Eindrücke nachsinnt, welche sich an der Oberfläche des Sees in Form von Wogen und Wellengekräusel erheben, gerade wie die Brise des Bewusstseins über die Wasser des Sees von Chit weht und nacheinander eine endlose Kette von Gedanken in Bewegung setzt.

3) Buddhi oder Intellekt – die Fähigkeit des Verstandes, des Schlussfolgerns, der Unterscheidung und schließlichen Entscheidung, nachdem das durch Manas vorgebrachte Für und Wider erwogen wurde. Es ist der große Schiedsrichter, der die Probleme des Lebens, die auf ihn zukommen, zu lösen sucht.

4) Ahankar oder Ego – es ist die sich selbst behauptende Fähigkeit des Gemüts, denn es liebt, für alle vollbrachten Handlungen anerkannt zu werden und schafft sich somit eine reiche Ernte von Karmas, die einen auf dem gewaltigen Rad des Lebens ständig hinauf und wieder abwärts bewegen.

Spirituelles Elixier (Übersetzung aus der englischsprachigen Erstedition, 1967) –
Teil I:
XII. Das Gemüt,
von Kirpal Singh, 1894–1974
 
Der Lebende Meister Dieser Ausdruck bezeichnet die Christus- oder Meister-Kraft, Die Sich im Menschlichen Pol manifestiert.

(Siehe hierzu den Vortrag 'Die Wahre Lebensweise / What is True Living', gehalten von Kirpal Singh am 11. Dezember 1963 in Kalifornien.)

Ein solcher Menschlicher Pol muss nicht zwangsläufig im Äußeren die Rolle eines Meisters innehaben. Auch kann die Meister-Kraft in unterschiedlichen Graden offenbart sein, je nachdem, ob der Betreffende zum Beispiel ein Sadh, Sant oder Param Sant ist. Heute leben
zum Beispiel Schüler Kirpal Singhs, die entweder Param Sants, Sants oder Sadhs sind.