Veranschaulichung zu
'Die Beherrschung der Sinne'

Gute und schlechte Worte: Die Begriffe 'gut' und 'schlecht', so wie sie die meisten Leute normalerweise verstehen, sind dualistisch und haben nur in Kals Welten eine Bedeutung; aber im Sant Mat bedeutet 'gut' das, was uns zu Gott hinführt und 'schlecht' das, was uns von Gott fernhält. In diesem Absatz bezieht sich der erste Teil auf 'gut' und 'schlecht' im esoterischen Sinne; der zweite Teil auf ihren äußeren, dualistischen Sinn.

Männliches Genitalorgan: Vergleiche auch Matthäus 19. Was bedeutet das Wort 'sündhaft', wie die Meister es verwenden? 

Kirpal Singh schreibt hierzu: 

Die Heiligen geben eine sehr einfache Definition von der Sünde als das 'Vergessen seines Ursprungs' – oder der Gottheit. […]

Das Rad des Lebens (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1965) –
  IV. Der Weg der Heiligen,
von Kirpal Singh, 1894–1974

(Siehe auch den Button 'Sant Mat / Kirpal Singh / Das Rad des Lebens'.) 

Die Gefährlichkeit des männlichen Genitals liegt darin, die Seele von ihrem ursprünglichen Sitz hinter und zwischen den Augen nach unten zu ziehen. Davor kann sich niemand schützen. Selbst ein Heiliger ist davon betroffen, wenn Seine Ehefrau mit einem Teil ihrer Aufmerksamkeit vom Sitz der Seele abgleitet.

Zum Aspekt der Keuschheit ist zu sagen, dass ein entsprechend der Schriften ordnungsgemäß geführtes Eheleben als keusch gilt. Die Auswirkung, die der eheliche Kontakt auf die Spiritualität der Ehepartner haben kann, hängt davon ab, in welchem Maße beide Ehepartner mit ihrer Aufmerksamkeit im Tonstrom ruhen. Denn es heißt:

Wo deine Aufmerksamkeit ist, da bist auch du.

Und:

Wie du denkst, so wirst du.

Nur ein einziger Heiliger – Baba Jaimal Singh – lebte in wirklich absoluter Keuschheit; die anderen Meister waren verheiratet.

(Vergleiche hierzu die Unterkapitel 'Die Entsagenden' und 'Die Eigenschaften der Familienväter' mit den jeweiligen Veranschaulichungen.)

Munis: Muni ist ein Sanskritwort und bedeutet 'Weiser'.

Yakshas: Als Yakshas werden im Hinduismus bestimmte, niedere Götter und Naturwesen bezeichnet, die speziell mit Bäumen und Bergen verbunden sind.

Gandharvas: Ein Geschlecht von Halbgöttern bzw. feinstofflichen Wesen der Luft, der Wälder und Berge. Wie es heißt, haben sie eine teilweise menschenartige, teilweise tierische Gestalt und besondere sängerische und musikalische Fähigkeiten. Überlieferungen zufolge wohnen sie den Banketten der Götter bei.

Naam: Der Tonstrom.

Alle Schriften sprechen von Naam, waren aber bisher nicht in der Lage, angemessen zu sagen, was Es ist. Es ist unmöglich, Es zu definieren und in Worten zu beschreiben. Es könnte als 'Lebensimpuls' oder 'Bewusstes Prinzip' beschrieben werden. Wenn Es zu vibrieren beginnt, bringt Es einen melodischen Ton hervor, der Naam oder Shabd genannt wird. Dieser Tonstrom, der aus der tiefen Stille des formlosen Kutasth [Kutasth oder Kutastha ist eine Bezeichnung für den Formlosen Gott; Anm. d. Hrsg.] hervorgeht, ist für alle Formen und Farben, seien sie mit dem bloßen Auge sichtbar oder nicht sichtbar, verantwortlich. Alles Leben hängt  an diesem Lebensprinzip. Ohne Naam kann kein Leben existieren. Das Tonprinzip ist alles durchdringend; ob Es wahrgenommen wird oder nicht, hallt Es vom Kopf bis zu den Füßen wider. Es ist der Kern und die Essenz und zugleich sowohl die materielle als auch die bewirkende Ursache des endlosen Universums, in welchem diese physische Erde nur ein Körnchen ist.

O Pipa! Diese Universale Vibration ist die Erste Grundlose Ursache, aber Sie kann nur durch eine Meister-Seele erfasst werden.

Raja Pipa

In allen Religionen wird von Gott als dem offenbarten Ton oder dem Lebensprinzip gesprochen. Es ist ein Strom, lebendig und bewusst, und Er trägt die Keime der Schöpfung in sich. Durch diese Verbindung zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung, kann der Geist oder die Seele eines Menschen den physischen Körper überschreiten und durch die Spirituellen Regionen gelangen, um die Wahre Heimat unseres Vaters – Sach Khand – zu erreichen.

(vii) Naam: Was Es ist

Naam ist eine Macht und die Antriebskraft hinter allem, und darum ist alles äußerliche Tun, wie Wallfahrten zu heiligen Orten, Werke der Nächstenliebe, Fasten, Bußen, Yajnas oder Opfergaben, die dem Feuer übergeben werden und dergleichen mehr, für einen Wahrheitssucher von keinem Nutzen. Naam allein ist das Bindeglied zwischen Gott und Mensch. Nur mit der Hilfe von Naam kann man zu höheren Regionen gelangen. Es dient gleich einem elektrischen Aufzug, der einen nach Gottverwirklichung verlangenden Geist sicher tragen kann. Außer Naam gibt es keinen anderen Pfad gottwärts.

(iii) Was ist Naam?

Das Wort oder Naam ist der Tonstrom oder das Tonprinzip. […]

Es ist vielfach bekannt als Ton; Sruti – das, was gehört wird; Shabd oder Akash Bani – Stimme des Himmels; Udgit, Sraosha – Musik des Jenseits; das Wort oder die Harmonie; der Logos oder der Heilige Geist; Kalma oder Bang-i-Ilahi – der Ruf Gottes; oder Nida-i-Asmani – der himmlische Ton.

(vi) Naam ist die Große Meister-Kraft

Alle Zitate aus:
Naam oder das Wort (Übersetzung aus der
englischsprachigen Vierten Edition, 1981) –
Buch I: I. Einführung, Unterkapitel wie oben angegeben,
von Kirpal Singh, 1894–1974