Paradigma des Anul Vogels
Mit der Gnade des Meisters wird die Jiva Sadhu genannt, und, zum Anul Vogel werdend, geht sie zurück in ihre Ewige Wohnstätte. Dharam Das, verstehe diese Worte: Ich erzähle dir über den Anul Vogel, der im Himmel lebt und von der Luft getragen wird – Tag und Nacht. Sie praktiziert den sexuellen Akt durch die Augen und auf diese Weise wird sie trächtig. Sie legt ihre Eier in den Himmel, wo es keine Abstütze gibt: Das Ei wird gehegt, während es fällt; im Himmel wird es ausgebrütet und der junge Vogel wird geboren; es ist unterwegs, dass er seine Augen öffnet und unterwegs, dass er seine Flügel erhält.
Wenn er endlich die Erde erreicht, begreift er, dass dies nicht sein Zuhause ist – dieses erfassend, fliegt er zurück dorthin, wo seine Eltern leben. Der Anul Vogel kommt nicht herunter, um das Baby zurückzubringen – es selbst geht nach Hause, den Pfad beschreitend. Viele Vögel leben in dieser Welt, doch sehr wenige von ihnen sind Anul Vögel. Vögel wie diese sind rar, und selten sind die Jivas, die sich selbst aufgehen lassen in Naam. Wenn die Jiva diesen Pfad einübt, kann sie zurück nach Sat Lok – Sach Khand – gehen, über Kal triumphierend.
Wie ein Sadhu einem Anul Vogel gleich wird
Hymne
Wenn er nur Zuflucht nimmt beim Satguru und nur ein Verlangen beibehält – Naam selbst; wenn er sich selbst in den Dienst des Satgurus stellt Tag und Nacht und kein Verlangen nach Wohlstand und Besitztum hat; wenn er Sohn, Ehefrau und alle Vergnügungen vergisst und sich selbst fest an des Satgurus Füßen hält. (Dann wird er wie ein Anul Vogel.)
Was der Meister einem solchen Sadhu gibt
Mit der Gunst des Satgurus wird er befreit von der unerträglichen Qual und erreicht Sach Khand.
Wie man zur Bewegungslosen Ebene gelangt
– Durch das Verbleiben in des Meisters Gedenken, in Gedanke, Wort und Tat, und indem man die Anweisungen des Meisters befolgt – gibt der Meister dem, der dies tut, das Geschenk der Befreiung und lässt ihn aufgehen in Naam.
Die Größe des Aufgehens in Naam
Solange die Jiva sich nicht selbst in Naam aufgehen lässt, wandert sie in dieser Welt. Wenn sie über den Formlosen kontempliert und aufgeht in Naam, vergehen all ihre Zweifel. Selbst wenn sie in Naam aufgeht nur für einen Moment, kann dessen Größe nicht beschrieben werden. Jeder spricht über Naam, jedoch wenige erhalten das formlose Naam. Selbst wenn einer für Zeitalter in Kashi lebt, ohne den Essentiellen Shabd wird er in die Hölle geh’n. Nimkhar, Badri Dham, Gaya oder Prayag – selbst wenn er an diesen heiligen Orten badet und zu allen acht-und-sechzig Pilgerorten geht, kann dennoch ohne den Essentiellen Shabd die Illusion nicht entfernt werden. Was kann ich weiteres über dieses Naam sagen, dessen Wiederholung die Furcht vor Yama entfernt?
Was jemand bekommt, der Naam empfängt
Einer, der vom Satguru Sat Naam bekommt, geht nach Sach Khand, indem er die Schnur von Naam erklimmt. Dharam Rai beugt sein Haupt vor ihm, dessen Seele im Elementlosen aufgeht.
Der Essentielle Shabd – was Er ist
Der Essentielle Shabd ist eine körperlose Form. Der Essentielle Shabd ist bewundernswert, wortlos. Der Körper hat Elemente und Eigenschaften: Der Essentielle Shabd ist elementlos und körperlos. In allen vier Himmelsrichtungen wird über Shabd gesprochen – nur der Essentielle Shabd kann die Seelen befreien. Das Naam des Sat Purush Selbst ist der Essentielle Shabd und der Simran des Sat Purush ist des Essentiellen Shabds Kennung. Einer, der in Ihm aufgeht, ohne den Simran mit der Zunge auszuführen – selbst Kal hat vor ihm Angst. Der Pfad des Essentiellen Shabd ist subtil, einfach und ideal; doch nur der Mutige kann ihm folgen.
Es ist kein Wort, noch ein Mantra oder Simran mit der Zunge, noch ein Japa. Es ist eine vollkommene Sache, durch deren Erreichen man Kal überwinden kann. Die Unterstützung der Seele ist im Kopf und jetzt werde ich dir sagen, wie Shabd erkannt werden kann. Einer, der mit der unwiederholbaren Wiedergabe verbunden wird, bekommt den unendlich-blättrigen Lotos zu sehen. Wenn er die astrale Pforte erreicht, wird er (schließlich) nach Agam und Agochar gehen durch den Wahren Pfad. Sein Inneres Selbst – wo Adi Purush Sich befindet – wird erleuchtet. Ihn erkennend, geht die Seele zu Ihm – und Er nimmt die Seele zu ihrem Ursprung. Die Seele ist von derselben Essenz wie Sat Purush und wird auch Jiva-Sohang genannt. Dharam Das, du bist ein weiser Heiliger. Erkenne denjenigen Shabd, welcher die Befreiung erteilt.
Wie man über den Essentiellen Shabd meditiert –
Der Weg, des Meisters Pfad zu praktizieren
Hymne
Wiederhole das Unwiederholbare, und durch die Gnade des Vollendeten Meisters, überprüfe es. Halte den Flügel des Gemütes in Ruhe, sieh’ den Shabd; und, das Gemüt erklimmend, beende dein Karma. Erreiche den Ort, wo der Ton entsteht ohne Zunge und die Rosenkranz-Perlen bewegt werden ohne Hand. Aufgehend im Essentiellen Shabd, begib dich in die Welt der Unsterblichkeit.
– Die Glorie des Unvorstellbaren ist endlos – Millionen Sonnen und Monde können nicht wetteifern mit einem Haar. Die Strahlung einer Seele ist entsprechend des Lichtes von sechzehn Sonnen.
Der Jubel von Dharam Das:
O Gott, ich opfere mich selbst zu Deinen Füßen. Indem Du meine Qual entferntest, machtest Du mich glücklich. Deine Worte hörend, bin ich so glücklich wie ein blinder Mann, der Augen erhält.
Kabir sagte:
Dharam Das, du bist eine reine Seele, die, sich mit mir treffend, deine Qual beseitigte. So wie du mich liebtest, indem du deinen Reichtum verlassen hast, dein Zuhause und deine Söhne, auf gleiche Weise werden die Schüler, die dies tun werden und mit Entschlossenheit ihr Gemüt fest zu des Meisters Füßen halten werden, und in sich die Liebe für die Füße des Meisters manifestieren werden, indem sie dem Satguru ihren Körper, Gemüt und Reichtum opfern – sie werden mir äußerst teuer sein und niemand kann sie jemals stoppen. Die Schüler, die nicht alles opfern werden und Täuschung in ihren Herzen beibehalten, während sie Liebe auf ihren Gesichtern zeigen, wie können sie nach Sach Khand fortgehen? Ohne Offenbarung des Meisters im Innern können sie mich nicht erlangen.
Dharam Das’ Eingeständnis der Dankbarkeit:
All dies hast Du getan, mein Gott; ich war sehr unrein. Mich mit Gnade überschüttend, kamst Du Selbst zu mir, und, meine Hand haltend, hast Du mich vor Kal bewahrt.
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Veranschaulichung: siehe nächste Seite.