2. Die Andacht von Niranjan
Seine Errungenschaft über Mansarovar und den leeren Raum
Auf diese Weise vergingen viele Tage und danach geschah dieses:
Dharam Rai war auf folgende Weise aktiv – Dharam Das, höre dem zu:
Auf einem Bein stehend, führte er die Andacht über Sat Purush für siebzig Yugas aus und erfreute Ihn. Er vollzog eine sehr schwere Andacht – deshalb war Sat Purush mit ihm zufrieden.
Das Wort des Sat Purush kam zu ihm und sprach ihn an:
"Warum hast du diese Andacht ausgeführt?"
Sein Haupt neigend, sagte Dharam Rai:
"Bitte gib mir einen Ort, wo ich leben kann."
Dann wurde er von Sat Purush beauftragt,
"O Sohn, gehe zum Mansarovar."
Sodann fühlte Dharam Rai viel Freude in seinem Herzen und ging zum Mansarovar. Als er dort ankam, war er wieder mit Freude erfüllt. Wieder entsann er sich Sat Purushs und führte seine Andacht für siebzig weitere Yugas fort. Er vollzog diese Andacht auf einem Fuße stehend, und der gütige Sat Purush fühlte Mitleid mit ihm.
Sat Purush instruiert Sahaj
Als der Sat Purush Seine Worte manifestierte, kam dieses über Seine Lippen:
"O Sahaj, gehe zu Dharam Rai und frage ihn, weshalb er sich diesmal an mich erinnerte. Er hat eine sehr schwere Übung ausgeführt, daher gebe ich ihm den Ort, wo er wohnt."
(Somit wurde ihm in einem Moment die Eigentümerschaft der drei Welten gegeben.)
"Ich tat dies in Anbetracht seines Seva. Der Teure hat die drei Welten erhalten und ist zufrieden. Jetzt gehe und erkundige dich bei ihm; was immer er sagt, komm’ und erzähle es mir."
Sahaj trifft Niranjan
Sein Haupt verneigend, brach Sahaj von dort auf und ging zu Dharam Rai.
Sahaj sagte,
"Höre mein Bruder, Sat Purush hat deine Andacht akzeptiert. Nunmehr, was willst du? Sage es mir – Sat Purush hat dir diese Botschaft geschickt."
Niranjan antwortete Sahaj umgehend:
"O Sahaj, mein Bruder – geh’ und stelle dieses Ersuchen an Sat Purush: Ich mag diesen kleinen Ort nicht. Bitte gib mir ein großes Königreich – in meinem Herzen fühlte ich so viel Liebe für Ihn! Er sollte mich segnen, mit einem großen Ort. Er sollte mir entweder die Welt der Götter geben oder eine gesonderte Welt."
Nachdem Sahaj auf Dharam Rai gehört hatte, ging er zu Sat Purush und übermittelte Ihm Dharam Rais Ersuchen.
Nachdem Er die Worte von Sahaj gehört hatte, sagte Sat Purush dies:
"Ich bin mit Dharam Rai zufrieden; nimm dies zu Herzen: Ich habe ihm die drei Welten gegeben, nun geh’ und sage ihm, er soll die unbewohnte Ebene entwickeln. O Sahaj, sag’ ihm, er soll dort seine Schöpfung erschaffen.
– O Sahaj, geh’ schnell hin und sage dies zu Dharam Rai: Ihm wurde die unbewohnte Ebene gegeben, wo er sein eigenes Universum gestalten kann."
_______________
Veranschaulichung:
Dharam Rai: Herr der Gerechtigkeit. Dieser Name Kal Niranjans, mit dem er ab hier des Öfteren benannt wird, drückt den Aspekt des Verwalters aus, da Kal nun die Entwicklung und die Verwaltung der niederen Welten anvertraut werden.
Siebzig Yugas: Siebzig Zeitalter.
Deshalb war Sat Purush mit ihm zufrieden: Es ist nicht der Akt des auf einem Fuß Stehens, der Sat Purush zufrieden sein lässt, da auf einem Fuß zu stehen keinen objektiven Wert hat. Es ist die mit diesem Akt verbundene Aufmerksamkeit und Liebe, die den Vater erfreut. Wenn ein Kind etwas tun will, was es noch nicht so gut kann und dann das Ergebnis seinem Vater zeigt, wird der – physische – Vater dennoch wegen der eingesetzten Mühe erfreut sein. Er mag sagen 'Gut gemacht'. – Aber gleichzeitig sollte ein physischer Vater dem Kind auch zeigen, wie man es richtig macht, damit es dies lernt.
Mansarovar: Der See des Nektars, auch Amritsar genannt, in Daswan Dwar gelegen, einer der zwischen Sach Khand und den drei Welten von Kals Schöpfung liegenden Ebenen. Daswan Dwar ist die Heimat des Universalen Gemüts.
Eine Seele, die aus den unteren Welten aufsteigt und ein Bad im Mansarovar nimmt, wird amar – unsterblich – und muss sich nicht mehr verkörpern, es sei denn, der Allmächtige fordert sie auf, dies zu tun. (Vergleiche den Unterpunkt 'Sadhu' in der Veranschaulichung zu 'Tod im Leben'.)
Guru Nanak stellte fest, dass der Spirituelle See von Amritsar der einzige Wahre Ort der Heiligen Pilgerfahrt ist, der im Hindu, Christen, Muslim, Sikh, im Gläubigen wie auch im Ungläubigen liegt. Er ist ein kosmisches Zentrum der Spiritualität, wo die verlangende Seele von ihren Sünden befreit wird. […]
Der Spirituelle See von Amritsar ist auch als 'Tribeni' bekannt, die Vereinigung von drei Flüssen Spiritueller Energie. Diese drei kosmischen Ströme von Liebe, Licht und Kraft kommen von dem Höchsten Herrn herab, um das Universum der Universen zu erhalten und zu stützen.
Das äußere Tribeni, welches eine Kreuzung der drei heiligen Flüsse ist, dem Ganges, Jumna und Saraswati, ist auch nur symbolisch für das Innere Tribeni. Der wirkliche Fluss, die Spirituellen Ströme der Kraft sind im Innern und so auch Amritsar.
Die Weisen der Vergangenheit sahen diese Dinge im Innern und benannten die äußeren Erscheinungen nach ihnen, lediglich um uns anzuweisen. Es ist nur das Innere Tribeni, ebenso wie das Innere Amritsar, das die Seele reinigt von ihren Karmas. Nachdem sie hier badete, wird die Seele 'amar' oder unsterblich und hat sich nicht zu reinkarnieren.
Die Reise der Seele – Teil II,
Der Weg durch die Überkausalen Reiche
Die Erschaffung der zwischen Sach Khand und den drei unteren Welten liegenden Ebenen wird im Anurag Sagar nicht beschrieben. Mansarovar ist im entferntesten Bereich der Schöpfung, der zu diesem Zeitpunkt existierte.
Seva: Selbstloser Dienst. Seva kann körperlich sowie durch die Seele vollzogen werden. Der Höchste Dienst ist der durch die Seele vollzogene – indem man sich mit dem Tonstrom verbindet.
Die unbewohnte Ebene: Die drei Welten in ihrem präexistenten Stadium.