Veranschaulichung zu
'Die Eigensinnigkeit Niranjans, Kals –
Die Verdammung durch Sat Purush'
Er verschlang die Frau: Er verschlang sie im Bestreben, sich den Stamm-Samen, den 'Keim der Jiva' einzuverleiben, den er für die Belebung der unteren Welten benötigte.
Da der Körper des Menschen von Kal geschaffen wurde, vollzieht er durch die Nahrungsaufnahme das Gleiche, was Kal im Großen vollbringt. Daher ist es für den Menschen eine Sünde, der Völlerei zu frönen, weil die Hüllen der Jivas verspeist werden. Dieses schafft neues Karma, 'Kriyaman'. Es wird gesagt, dass Gott den Menschen zu Seinem Bilde schuf (1. Mose 1:27). Damit ist die Seele gemeint.
Tolstoi sagte:
Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.
Selbst rein vegetarisch zu sein, reicht nicht!
Kabir sagt an anderer Stelle:
Das arme Schaf frisst nur Gras und wird gefressen. Was geschieht wohl denen, die das Schaf fressen.
Daher ist es äußerst notwendig, die Ernährungsweise, die die Meister des Sant Mat vorgeben, einzuhalten, um der Notwendigkeit, derer der Körper bedarf, in Maßen zu entsprechen. Aus diesem Grunde müssen in Naam Initiierte unbedingt den Bhajan praktizieren, um den durch die Verspeisung der Körper der Jivas hervorgerufenen Auswirkungen zu entkommen, da der Bhajan das feinstoffliche Karma, das durch solche Handlungen verursacht wird, auflöst. Alle anderen Menschen, die kein Naam haben bzw. eine Pseudo-Initiation durch unvollkommene Meister erhalten haben und vegetarisch leben, sind in der Situation des Schafs.
Die Tierherden der Savannen und Steppen ziehen umher, um zu grasen. Doch eigentlich sind sie auf der Suche nach dem Lebenselixier – dem Tonstrom.
Wenn du täglich ein Lakh: Wenn Kal Jivas verschlingt, bringt er sie zurück ins Rad der Wiedergeburt. Ein Lakh entspricht 100 000. (Siehe die Veranschaulichung 'Lakh' im Unterkapitel 'Wie Vishnu sich in schwarz wandelte'.)
Dann überlegte Sat Purush: Der Vater kann Kal nicht 'vernichten noch ihn stillsetzen', weil er als einer der Shabdas Sein 'Sohn' und daher ein Teil Seiner Selbst ist. 'Wenn ich ihn in mich zurücknehme, werde ich alles zurücknehmen müssen', – der einzige Weg, Niranjan daran zu hindern, Kal zu sein, ist, ihn in den Vater zurückzuziehen; aber das manifestierte Universum ist eine Projektion aller sechzehn Shabdas, und wenn einer von ihnen von der Quelle reabsorbiert wird, kommt es zu einer Maha Pralaya – einer großen Auflösung.
Kal von hier beseitigen: Vom höheren Universum – von Daswan Dwar oder Mansarovar aufwärts.
Anmerkung zu 'Ich bin nun deine Tochter': Zu Guru Gobind Singhs Zeiten trat eines Tages eine Frau aus dem Sangat vor und bat Ihn um ein Kind von Ihm. Als Er nach dem Grund fragte, antwortete sie, dass sie einen Sohn wolle, der so sei wie Er. Daraufhin sagte ihr Guru Gobind Singh, dass sie von nun an Ihn als ihren Sohn betrachten solle.
Sünden und Tugenden: Kal spricht als Dharam Rai, der Herr des Gesetzes und der Gerechtigkeit. In der Tat stammt alles, was in den unteren Welten – dem Ursprung des Gesetzes des Karmas – 'Sünden' und 'Tugenden' genannt wird, von ihm. Er ist der Verwalter des Gesetzes, und dieses Gesetz ist so vollständig und verschlungen, dass es niemand einhalten kann.
Aber wie weiter vorne im Anurag Sagar (siehe den Unterpunkt 'Gute und schlechte Worte' in der Veranschaulichung zu 'Die Beherrschung der Sinne') gezeigt, gibt es eine höhere Ebene der Moral, die von den Meistern gelehrt wird, welche sich vollkommen darauf bezieht, zum Vater zurückzukehren und auf Liebe, nicht auf Furcht basiert.
Aus diesem Grund sagte Christus:
Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote.
So gibt es Göttliche Tugenden, welche nichts mit den sogenannten Tugenden zu tun haben, die von Kal erschaffen wurden. Eine dieser Tugenden ist die Wahrhaftigkeit – die von Agam kommt. Kirpal betont, dass, wenn man diese Tugend praktiziert, alle anderen automatisch folgen.
Die Quintessenz des rechten Verstehens liegt hierbei in der Erkenntnis, dass der Allmächtige der einzig Handelnde ist.
Kirpal Singh sagte hierzu:
Ihr werdet herausfinden, dass rechtes Verstehen als erstes darin liegt, zu erkennen, dass es einen Schöpfer des Universums gibt, Der die kontrollierende Kraft ist und die ganze Schöpfung durchdringt. […]
Das ist also das erste rechte Verstehen: Wir leben in Ihm, haben unser Sein in Ihm, Er ist in uns, außerhalb von uns, über uns und unter uns. Wie Fische haben wir unser Sein in Ihm. Das ist rechtes Verstehen. […]
Die kommende Spirituelle Revolution –
Rede von Kirpal Singh,
Süd-Florida, Dezember 1972
Mahesh/Shambu: Andere Namen für Shiva. (Siehe auch den Unterpunkt 'Mahesh' in der Veranschaulichung zu 'Am Anfang'.)
Setzte die Schöpfung ein:
Aus Brahman gehen die drei großen Mächte – Brahma, Vishnu und Shiva – hervor, die alles, was in der einen oder anderen Form aus Materie oder Maya besteht, erschaffen, erhalten und zerstören. Diese drei Nachkommen oder Kräfte kommen ins Dasein durch seine Shakti oder Maha Maya, Mutter des Universums genannt, nicht im Sinne des Geschlechts wie wir es gewöhnlich kennen, sondern noch einmal müssen wir als Vergleich die leichte, hauchdünne Substanz der Spinne nehmen, die nicht von außen, sondern aus dem Innern des Körpers der Spinne kommt, oder dem Kokon, oder einer seidenen Hülle, wie sie von einer Larve aus feinen Fäden, die sie selbst herstellt, gewoben wird, um sich als Puppe und besonders als Seidenraupe zu schützen; womit wir uns im Laufe der Zeit alle Arten seidener Gewänder mit so vielen Mustern und Farben vorbereiten, um unsere Nacktheit zu verhüllen, und Vergnügen daran finden, in geborgten Kleidern zu verkümmern.
Das Mysterium des Todes (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1968) –
V. Was ist nach dem Tode?,
von Kirpal Singh, 1894–1974
(Siehe auch den Teil des Anurag Sagar über Adhya, beginnend mit Unterkapitel 'Die Erschaffung von Adhya'.)