Die Wiedererkennung der Seele, welche aus dem
menschlichen Körper in den menschlichen Körper kommt
Falls, wenn eine Seele den menschlichen Körper verlässt, sie wieder in den menschlichen Körper zurückkommt – höre aufmerksam zu Dharam Das, bezüglich der Wiedererkennung solch einer Seele.
Dharam Das sagte:
O mein Herr, ein Zweifel schlich sich in mein Gemüt: Bitte mach’ es mir verständlich. Die Seele erhält den menschlichen Körper nur, nachdem sie umherwanderte im Zyklus der vier-und-achtzig Lakhs Arten der Niederkünfte. Du hast es mir zuvor so erklärt. Weshalb nun diese neuerliche Aussage? Erzähle mir ihr Geheimnis, o mein Meister.
Dies sagend, erfasste Dharam Das die Füße seines Meisters.
Erläutere mir die Anzeichen solch eines Menschen, der vom menschlichen Körper kommt und erkläre mir, wie dies möglich ist.
Kabir sprach:
Dharam Das, du wirst dies sehr gut verstehen, da ich dir nun das Geheimnis verraten werde.
Wenn der Tod vor seiner Zeit kommt
Ein Mensch, der, bevor seine Zeit abgelaufen ist, stirbt, kommt wieder in den menschlichen Körper. Jene Törichten, die dies nicht glauben, können dies verstehen durch das Verbrennen eines Dochtes einer Lampe. Wenn eine Lampe gefüllt ist mit Öl, jedoch ein Windzug kommt, verlischt diese – doch erneut wird sie erleuchtet mit dem Feuer. Auf gleiche Weise kommt die Seele wieder in den menschlichen Körper. Höre, Weiser: Ich werde dir die Eigenschaften von solch einem erklären. Ich werde kein Wissen vor dir verbergen. Solch ein Mensch ist ein Mutiger unter den Menschen – Furcht kommt ihm niemals nahe. Er wird weder Maya zugetan sein, noch der Verhaftung; und ihn erblickend, beginnen seine Feinde vor Furcht zu zittern. Er vertraut in den Wahren Shabd und niemals kennt er Vorwürfe. Er erhält immer die Liebe zum Satguru aufrecht und spricht liebevoll mit Demut. Er forscht nach Erkenntnis und tut so, als sei er unwissend, doch macht er der Völkerschaft das Wahre Naam erfahrbar. Der Mensch, der all diese Eigenschaften hat, Dharam Das, erkenne ihn als einen, der vom menschlichen Körper kommt.
Hymne
Derjenige, der den Shabd erhält, wird frei vom Schmutz der Geburt und Wiedergeburten. Die Jiva, die Naam und den Simran erhält, geht nach Sach Khand. Die Seele, die den Shabd des Meisters mit Beständigkeit annimmt, wird so nützlich wie Nektar. Er geht in seine Heimat zurück, durch die Dauerhaftigkeit von Sat Naam und seine Seele singt in Ruhe und Glück.
Kal hält die Seele nicht auf, die die Glorie von Sat Naam mit sich hat. Selbst Kal verbeugt sich vor der Seele, die den Stempel von Naam auf sich hat.
Warum wurden die vier-und-achtzig Lakhs Niederkünfte gemacht?
Dharam Das sagte:
Mir wurde das Geheimnis der vier Gattungen der Schöpfung erklärt: Nun bitte erzähle mir, was immer ich auch von dir erfrage! Weshalb wurde der Strom der vier-und-achtzig Lakhs Niederkünfte entwickelt? Wurde er für den Menschen gemacht oder für die anderen Jivas, um ihre Konten zu begleichen? O mein Meister, sage mir den Grund. Hab’ Gnade mit mir; weise mich nicht zurück.
Der Satguru sagte:
Dharam Das, der menschliche Körper ist glücksbringend. Nur im menschlichen Körper kann das Wissen des Gurus begriffen werden. Egal wohin ein Mensch geht, nachdem er den menschlichen Körper erhalten hat, ohne des Satgurus Verehrung wird er ewig leiden. Für den Menschen wurden diese Vier-und-achtzig kreiert, da diese törichte Gattung nicht den Shabd akzeptiert. Er lässt die Angewohnheiten der Vier-und-achtzig nicht und lenkt seine Liebe nicht um auf das Wahre Naam. Wieder begibt er sich in den Kreislauf der Vier-und-achtzig, wo er kein Wissen über Gott finden kann. Er strömt fortwährend in die Öffnung von Kal, doch selbst dann wacht er nicht auf. Es ist ihm auf vielseitige Weise erklärt worden, jedoch, nach wie vor lädt er selbst die Probleme ein. Wenn er Sat Naam ergreift, während er im menschlichen Körper ist, dann, durch die Herrlichkeit des Naam, kann er zurück in seine Ewige Heimat gehen.
Hymne
Einvernehmlich mit der Liebe, das Körperbewusstsein übersteigend, erhält die Jiva, die standhaft wird in dem ursprünglichen Naam, den Parshad des Simran. Und durch die Gnade des Meisters beschreitet sie den Pfad. Die Angewohnheiten der Krähe zurücklassend, erkennt sie den Weg des Hansa an und trennt die Milch vom Wasser. Mit der Sicht ihrer Erkenntnis erblickt sie den Unsichtbaren. Solch eine Seele erkennt den Vollendeten Meister.
Das Wortlose ist alles, das gezeigt wird, durch das Fleisch gewordene Wort. Dharam Das, überdenke dies. Das Wortlose ist ohne Elemente.
Dharam Das sagte:
Gesegnet war der Tag für mich. O mein Herr, als ich Deinen Darshan erhielt. Habe Gnade mit diesem Diener. Indem Du mich als Deinen Sklaven verstehst, erteile mir diese Wohltat: dass ich Tag und Nacht vertieft bleiben möge zu Deinen Füßen; dass nicht einmal für einen Augenblick mein Gemüt flattern möge.
Der Staub Deiner bewundernswerten Lotosfüße reinigt viele Sünder. O Ozean der Gnade, Barmherziger Herr, hab’ Gnade mit mir, o Allbewusster. O mein Herr, ich opfere Dir mein Selbst: Erzähl’ mir anschaulich mehr von der Geschichte. Was wurde getan nach der Erschaffung der vier Arten des Lebens? Erzähle mir all die Geheimnisse.
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Veranschaulichung: siehe nächste Seite.