Veranschaulichung zu
'Im Auftrag des Sat Purush kommt Gyani – später Kabir –, um die Seelen zu erwecken …'
Trat ich auf die Erde: Das heißt, in die unteren Welten. Gyani ist noch nicht physisch verkörpert. Sein Treffen mit Niranjan – auch Dharam Rai oder Kal – erfolgte auf dem höchsten Punkt der Kausalebene, da Kal Niranjan darunter nicht in einer persönlichen Form existiert.
Yogjit: Der Name Yogjit leitet sich von 'Yoga' ab und bezieht sich auf den siebzehnten Shabda des Sat Purush. Yogjit ist Der, Welcher seit Anbeginn meditiert. (Siehe auch die Erklärung zu 'Siebzehnter Shabda' im Unterpunkt 'Die Namen der sechzehn Shabdas' in der Veranschaulichung zu 'Am Anfang'.)
Die Silbe 'Jit' bedeutet Sieg und weist darauf hin, dass Yogjit mit Hilfe des Wahren Yoga die Schöpfungskraft oder Yog Maya besiegt hat. Wenn dieser Zustand erreicht ist, ist die Seele Eins mit Sat Purush.
Du röstest die Seelen: Selbst in der Zeit vor der Geburt, während sich der physische Körper im Mutterleib bildet, leidet die Seele sehr:
Wenn sich der Körper im Mutterleib bildet durch die Vereinigung des Eies der Mutter und des Samens des Vaters, entwickelt er sich dort für drei Monate in der Hitze des ursprünglichen Feuers. Das inaktive Wesen [die noch nicht durch den Körper handelnde Seele; Anm. d. Hrsg.] behält es bei, dort auf einer Seite zu liegen – die Knochen im Körper stammen vom Samen des Vaters; sie haben 1600 Verbindungsstellen und Gelenke. Das Wesen fährt fort, für drei Monate – neunzig Tage – auf einer Seite zu liegen, während die Knochen geformt und gehärtet werden durch die glühende Hitze des ursprünglichen Feuers. Der Schmerz und das Leiden, die in dieser Zeit ausgehalten werden, können nicht beschrieben werden. Aber auch ein Segen gelangt dorthin: Mit jedem Atemzug erinnert sich das Wesen des Herrn und schreit aus:
Rette mich, rette mich! Gnade! Gnade! Ich habe niemanden.
Sein absolutes Vertrauen ruht im Herrn, und kein Schaden kommt zu ihm aufgrund der Kraft von Naam.
Das Fleisch des Körpers stammt vom Blut der Mutter; es hat sich durch Backen geformt. Dann, außerhalb des Mutterleibs, wann immer ein Knochen gebrochen ist, wird er sich zusammenfügen, wenn das Individuum [der verkörperte Mensch; Anm. d. Hrsg.] in derselben Weise bewegungslos bleibt. So mach dir keine Sorgen – der Schmerz in diesem Stadium ist nicht so stark.
Übersetzung aus einem Briefauszug
von Baba Jaimal Singh an Sawan Singh,
vom 23. Mai 1897
Man kann hier auch ersehen, dass letztlich alles, was aus den fünf Elementen gebildet ist, Illusion ist – also auch die Medizin.
Du bist der älteste der sechzehn Söhne: Dies ist eine Schmeichelei, da Kal genau weiß, dass Kurma sein ältester Bruder ist, er diesen aber als Objekt seiner Begierde missbraucht hat. (Siehe auch den Abschnitt 'Dharam Rai – Kal – geht zu Kurma' im Unterkapitel 'Wie Niranjan – Dharam Rai – das erhielt, was er benötigte, um sein Universum zu entwickeln'.)
'Tochter' des Sat Purush: Adhya.
Pilgerfahrten, Fasten, Japas und Tapas: Das Gemüt findet auf natürliche Weise Gefallen an Übungen wie Asanas und Ritualen, die das Ego stärken. Hingegen nimmt es das Hören auf den Tonstrom übel, da hierbei das Ego aufgelöst wird.
Ich schuf […] viele andere Fallen:
englischsprachigen Erstedition, 1961) –
Teil II, Kapitel IV: Fazit,
von Kirpal Singh, 1894–1974
Pass: Die Initiation in Naam gewährt dem Initiierten Bewegungsfreiheit in den Inneren Ebenen.
Kirpal Singh sagte hierzu sinngemäß, dass der Schüler bei der Initiation ein Visum erhält – wie für die Reise in ein fremdes Land.
Lakh: Indisches Zahlwort. (Siehe die Veranschaulichung 'Lakh' im Unterkapitel 'Wie Vishnu sich in schwarz wandelte'.)
Du hast mich betrogen: Die Meister weisen ein Ersuchen, welches in Demut und Aufrichtigkeit an Sie gerichtet wird, nicht zurück, und dies ist es, was Kal getan hat. Nun scheint es, als ob Kal in der Lage war, die Großzügigkeit der Meister-Kraft zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen, und in diesem Sinne hat er Gyani betrogen. Doch nichts ist endgültig verloren: denn alles, was Kal gewonnen hat, ist Zeit – was, vom Standpunkt der Ewigkeit aus betrachtet, nicht so viel zählt.
Wie die folgende Geschichte illustriert, ist die Meister-Kraft immer gewillt, aufrichtige Ersuchen zu erfüllen, selbst auf Ihre eigenen Kosten:
Eines Tages ersuchte ein Freund eines Seiner Schüler Baba Jaimal Singh (1838–1903) um die Initiation. Da diese Seele nicht dazu bestimmt war, initiiert zu werden, lehnte Baba Jaimal Singh das Ersuchen ab. So flehte der Mann seinen Freund um Hilfe an. Dieser ging zum Meister als ein Fürsprecher, und, nachdem er wieder und wieder kam, um Baba Jaimal Singh zu bitten, seinen Freund zu initiieren, konnte Dieser das Gesuch nicht länger zurückweisen. Aber Er musste einen hohen Preis zahlen: Da Er eine Seele initiiert hatte, die in diesem Leben nicht für die Initiation vorgesehen war, musste der Meister Anami verlassen und nach Sach Khand hinabsteigen.
(Vergleiche 'Ein Großer Heiliger / Baba Jaimal Singh – II. / (v) Der Fackelträger', von Kirpal Singh, 1894–1974.)
Anmerkung: Das Foto eines Sikh-Soldaten, welches sich in englischen Ausgaben des obengenannten Buches findet, ist nur exemplarisch und zeigt nicht Baba Jaimal Singh, von Dem es keine Bilder gibt. Selbst Sawan Singh, Der Jaimals Schüler war, hatte ein Bild von Jaimals Meister Soami Ji aufgehängt. Die fehlenden Bilder Jaimals sind darin begründet, dass diese Kraft immer in der Welt ist.
Es wird berichtet, dass, als Kirpal Singh einmal – als Er noch nicht die Arbeit eines Meisters tat – im Winter in einen reißenden Kanal stürzte, aus dem – nach gewöhnlichem menschlichen Ermessen – niemand mehr lebend herauskommen konnte, Ihm außer Seinem Meister Hazur Baba Sawan Singh auch Jaimal Singh erschien, um Ihn zu beschützen. So wurde Er gerettet und konnte nach etwa einer Stunde aus dem eiskalten Wasser herauskommen.
Normalerweise braucht eine Seele Jahrtausende, um von Sach Khand nach Alakh zu gelangen; ebenso lange, um dann Agam zu erreichen und noch einmal sehr, sehr lange, um schließlich in Anami einzutauchen, da dies ein allmähliches Aufgehen im Formlosen ist. Heute – im 20./21. Jahrhundert – dürfen Seelen unter der Führung Kirpals die Schritte von Daswan Dwar – der dritten Inneren Ebene direkt über den drei Welten – nach Anami in einem Leben gehen – eine unfassbare Gnade.
Acht Seelen: Dies bezieht sich auf Dharam Das und seine Familie und wird später im Anurag Sagar erklärt. So ist die Linie der 'zwei-und-vierzig Verkörperungen', Der von Kabir ausgehenden Heiligen, von Ihm im Kali Yuga gegründet.
Mritu Andha, mein Bote: Dieser Bote Kals wird sich im Kali Yuga als Narayan Das, der Sohn von Dharam Das, inkarnieren.
(Siehe das Unterkapitel 'Die Beschreibung der Ausführung von Arti'.)
Im Hause von Sukrit: Sukrit war Dharam Das’ Name vor seiner Verkörperung.
(Siehe das Unterkapitel 'Die Geschichte von Dharam Das’ vorangegangenen Geburten' und den Unterpunkt 'Sukrit' in der Veranschaulichung zu 'Die Geschichte von Dharam Das’ vorangegangenen Geburten'.)