Die Erlösung von König Chandra Vijay, Indra Matis Ehemann, aufgrund ihrer Bitte
Ihre beiden Hände faltend, sagte Indra Mati,
"O Herr, ich habe eine Bitte. Ich erhielt Deine Füße aus meinem guten Schicksal heraus und ich kam her und hatte den Darshan des Sat Purush. Mein Leib ist nun sehr schön, jedoch in mir bleibt eine Sorge. Ich bin beherrscht durch Bindung, da der König mein Ehemann ist. O Gemahl der Seelen, geh’ und bring’ ihn! – Anderenfalls wird mein König in den Rachen von Kal gehen."
Gyani sagte,
"Gewandte Seele! Der König hat den Pass nicht. Nun hast du die Gestalt des Hansa, weshalb rufst du nach dem König? Er hat die Verehrung nicht ausgeführt; er ging in der Welt umher ohne die Wahrheit."
"O Herr, in der Welt lebend, vollzog ich die Verehrung auf vielerlei Weise. Der König wusste von meiner Verehrung und er, der Weise, hinderte mich nie, diese auszuführen. Die Veranlagung der Welt ist sehr schwer. Wenn, den Gemahl verlassend, die Ehefrau an einen anderen Ort geht, ruft die ganze Welt sie mit schlimmen Namen, welche hörend, der Ehemann sie tötet. Die Arbeit des Königs verwickelt in viel Name und Ruhm, Heuchelei, Wut und Gerissenheit – jedoch wenn ich den Sadhus und Heiligen diente, war der König vor niemandem beängstigt. Wann immer ich den Heiligen diente, wurde der König glücklich, wenn er dies zu Ohren bekam. Wenn der König mir nicht erlaubt hätte, die Verehrung auszuführen, o Herr, wie hätte dann meine Arbeit getan werden können?
Hymne
Ich war die Geliebte des Königs und er hielt mich nie auf. Täglich diente ich den Sadhus, um den Pfad des Shabd zu erhalten. Wenn der König es mir verboten hätte, wie hätte ich dann Deine Füße erreichen können? Ich hätte nicht den Trunk von Naam gehabt, so wie wäre dann meine Arbeit vollrichtet worden?
– Groß ist der weise König. Bring’ seine Seele. Du bist der Meister – der Wohnsitz der Barmherzigkeit – bitte schneide die Fesseln des Königs ab."
Kabir berichtete Dharam Das weiter:
Dies hörend, lachte Gyani und ohne Verzögerung brach er auf. Sehr bald kam er nach Garh Giri Nar, da des Königs Todeszeit sich näherte. Er war umzingelt von Yamraj, der ihm viel Leid zufügte. Der König war in großen Schwierigkeiten. Dort ankommend, rief der Satguru ihn, jedoch ließ Yamraj vom König nicht los. O Bruder, dies ist, was passiert ohne die Verehrung: Wenn die Zeit vollendet ist, bringt Yama die Seele in außerordentliche Schwierigkeiten. Schnell ergriff ich die Hand des Chandra Vijay und kam nach Sach Khand. Den König erblickend, kam die Königin zu ihm und berührte seine Füße.
Indra Mati sagte,
"Höre König. Erkenne mich – ich bin deine Ehefrau."
Der König sagte,
"Höre, weise Seele! Deine Schönheit ist wie sechzehn Monde und Sonnen. Jeder einzelne Bestandteil von dir ist glänzend. Wie kann ich dich meine Ehefrau nennen? Du vollzogst die Verehrung sehr gründlich und hast mich auch noch gerettet. Gegrüßt sei der Meister, Der dich entschlossen in der Verehrung machte. Und mit deiner Verehrung habe ich meine Wahre Heimat erreicht. Während vieler Geburten vollbrachte ich gute Taten und so erhielt ich eine Frau mit gutem Karma.
Ich hielt mein Gemüt in den Angelegenheiten des Königreiches und konnte die Verehrung des Satgurus nicht ausführen. Wenn du nicht meine Frau gewesen wärst, wäre ich in die Hölle gegangen. Ich kann deine Qualitäten nicht beschreiben. Heil dem Großen Meister für solch eine Frau, wie ich (sie) bekam! So wie ich eine Frau wie dich bekam, möge die ganze Welt solch eine Frau bekommen."
Kabir sagte zu Dharam Das:
Diese Worte hörend, lachte der Gyani und sagte dann zu Chandra Vijay:
"Höre, König, du bist ein Weiser. Die Seele, die meinen Shabd annimmt, kommt an den Hof des Sat Purush und sieht niemals mehr die Welt. Die Männer und Frauen, die mir gehorchen, nehmen die Gestalt des Hansa an."
Der König kontemplierte über die Form und hatte den Darshan des Sat Purush, und die Gestalt des Hansa übernehmend, wurde er sehr schön. Der König erlangte die Schönheit von sechzehn Sonnen mit der Schönheit des Lichtes des Mondes.
Dharam Das sagte:
Hymne
Dharam Das ersucht dies: Erzähle mir mehr über die Seelen in den Yugas. Groß ist Dein Naam, o Herr, durch welches der König erlangte, sich in Sach Khand niederzulassen. Obwohl der König die Wahrheit nicht akzeptiert hatte, trug ihn Deine Zuwendung dorthin. Aufgrund der Glorie der Verehrung seiner Ehefrau nahmst Du den König weg von Yamraj.
– Groß ist die Weisheit der Frau, die ihren Ehemann hier rief! Sein Kommen und Gehen war beendet, und er kam nicht noch einmal in die Welt.
O Herr, was tatest Du darauf? Erzähle mir diese Geschichte, o Kompetenter. Wie kamst Du wieder in den Ozean der Welt? Erzähle mir dies, o Herr der Seelen.
Kabir sagte zu Dharam Das:
O Dharam Das, als ich in die Welt kam, nahm ich den Ehemann der Königin mit nach Sach Khand. Ihn dort zurücklassend, kam ich sofort wieder in die Welt: Ich kam zur Stadt Kashi. Das Naam (an) Sudarshan Supach gebend, weckte ich ihn auf.
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Veranschaulichung:
Geh’ und bring’ ihn: Es ist sehr selten, dass im Falle eines verheirateten Ehepaares beide initiiert sind. Aber, wenn einer von beiden die Verbindung hat, erhält der/die andere, im gleichen Grad, in dem er Liebe für den Partner hat, den gleichen Segen. Somit kann jeder, der einen Ehepartner hat, der Naam ernsthaft praktiziert, glücklich sein, solch einen Partner zu haben.
Der Meister kümmert sich um und dehnt den Schutz für alle aus, die dem Schüler lieb und teuer sind, und sieht nach ihren besten Interessen.
Spirituelles Elixier (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1967) – Teil II:
III. Guru: Seine Notwendigkeit und Seine Aufgaben / Meister-Kraft,
von Kirpal Singh, 1894–1974
Die Verwandten von initiierten Personen erhalten Hilfe von der Meister-Kraft im Verhältnis zu der Liebe, welche die Initiierten für den Meister haben und ihre Verwandten für die Initiieren haben. Selbst die Seelen, welche die physische Ebene verlassen haben, erhalten die mögliche Hilfe in der oben angezeigten Weise.
Auszüge aus Briefen Kirpal Singhs (1894–1974)
an Seine Initiierten im Raum New York –
I. Keuschheit, Ehe und Familienleben
[…] Es sollte weiterhin verstanden werden, dass den lieben und teuren Verwandten der aufrichtigen Initiierten der mögliche Schutz im Jenseits gewährt wird, selbst wenn sie gegangen waren, lange bevor sie die Initiation erhielten.
Spirituelles Elixier (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1967) –
Teil I: V. Das Gebet,
von Kirpal Singh, 1894–1974
(Siehe hierzu auch den Unterpunkt 'Eine weitere Generation' in der Veranschaulichung zu 'Kal fängt die Jivas'.)
Die Arbeit des Königs verwickelt in viel Name und Ruhm: Dies gilt auch für heutige Politiker. Diese erhalten während der Initiation nur das Licht, nicht aber den Ton, da sie es nicht lassen können, die Handelnden zu sein.
Yamraj: Der König des Todes, einer der Aspekte Kals. (Siehe den Unterpunkt 'Yamraj' in der Veranschaulichung zu 'Die Erzählung von Königin Indra Mati'.)