Veranschaulichung zu
'Die Entsagenden'

Tabak, Fleisch, Wein: Tabak – jegliche Art zu rauchen, auch Opiate und Cannabis; Fleisch – auch Geflügel, Fisch und Eier; Wein – jegliche Art von Alkohol, auch Liköre, Spirituosen usw. (Siehe die Broschüre 'Der Spirituelle Aspekt der vegetarischen Ernährung', von Kirpal Singh, 1894–1974.)

Bewahrt er den Fixpunkt der Freiheit: Seine Aufmerksamkeit verbleibt am Sitz der Seele hinter und zwischen den beiden Augenbrauen – dem Tisra Til, Shiv Netra, Nukta-i-Sweda oder Einzelauge.

Kabir sagt an einer Stelle:

Ob ich stehe oder spreche, ob ich esse, gehe oder liege, immer bin ich am selben Ort [hinter den Augen; Anm. d. Hrsg.]. Äußere Dinge können mich – ihr seht – von diesem Ort nicht trennen. Während ich spreche, bin ich auch dort, während ich schlafe, bin ich dort, während ich all diese Dinge tue, selbst dann bleibe ich an diesem Ort.

Wie man richtig meditiert –
Auszüge aus einer Tonbandaufzeichnung,
Juni 1955, Washington D.C.,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Ohrringe, Halskette und Tilak: Symbolisch. Jeder Gegenstand der Kleidung eines Sadhu hat eine Innere Bedeutung und der Schüler sollte das annehmen, wofür die Gegenstände stehen.

Wenn er dein Naam auch übernimmt: Es ist nicht ausreichend, einen früheren Meister zu verehren – Kabir spricht hier von der Zukunft; man muss auch zum Lebenden Meister gehen.

Maulana Rumi erklärt daher nachdrücklich:

Traue nicht deinem Wissen, deiner Schlauheit und deinem Geschick; trenne dich nicht vom Rettungsanker des Lebenden Propheten.

Kirpal Singh berichtete einmal:

Dies erinnert mich an eine Dame, die mir 1955 in Amerika begegnete. Sie empfing für gewöhnlich Christus in sich und war somit selbst zufrieden und mochte keinen weiteren Versuch machen, um weiter auf dem Spirituellen Pfad fortzuschreiten. Eines Tages riet ich ihr beiläufig, Christus zu fragen, welche weiteren Schritte Er für den Inneren Fortschritt festsetzen würde. Am folgenden Tag kam sie und bat liebevoll um die Initiation. Sie bemerkte, dass Christus sie angewiesen habe, die Führung des Lebenden Vollendeten Meisters zu suchen, wenn sie begehrte, weiter fortzuschreiten.

Das Mysterium des Todes (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1968) –
Einleitung,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Maulana Rumi sagt:

Suche zuerst einen Pir – einen Adepten auf dem Gebiet –, denn ohne Ihn ist der Pfad voller Gefahren, Schwierigkeiten und Drangsale. Wer immer versucht, diesen Weg allein zu gehen, kann sicher sein, dass er durch Satan irregeführt und in den Abgrund geworfen wird. Ohne den mächtigen Einfluss eines Gottmenschen wird man durch die heulenden Schreie übler Geister verwirrt. Manch kluger und intelligenter Mensch wagte sich allein auf den Pfad, nahm aber durch die List der Negativen Kraft ein trauriges Ende. Oft ahmen Dämonen die Töne des Meisters nach, und diese können dich ins Verderben stürzen.

(Vergleiche das Unterkapitel 'Wichtige Erläuterung zu den Inneren Tönen' am Anfang des Buches.)

Grube der Hölle: Die Frau als Sex-Objekt; das Prinzip gilt auch in umgekehrter Form. Für alle Personen, die nicht verheiratet sind, ist Keuschheit absolut essentiell.

Menschen, die geschieden sind, gelten hierbei als Alleinstehende und haben dementsprechend ebenfalls ein Leben der Enthaltsamkeit zu leben. Jeder geschlechtliche Kontakt innerhalb einer wilden Ehe gilt als Ehebruch und hat entsprechende karmische Konsequenzen. Dies ist kein Mythos, sondern Realität. Die Mühlen des Karmas mahlen langsam, aber unerbittlich.

Brahmacharya oder Leben der Reinheit: Es schließt Enthaltsamkeit in Gedanken, Worten und Taten ein. Wir dürfen nicht lüsterne Blicke nach anderen werfen, noch unreine Gedanken im Innern aufrechterhalten, denn 'Keuschheit ist Leben und Sexualität ist der Tod'. Wenn wir den Pfad des Ewigen Lebens beschreiten möchten, müssen wir sowohl innerlich als auch äußerlich keusch und rein sein.*

Rundschreiben Nr. 2 –
I. Die fünf Haupttugenden,
von Kirpal Singh, 1894–1974

* Der sexuelle Aspekt ist hierbei nur der niederste. Im vollständigen Sinne bedeutet Brahmacharya, dass kein Gedanke mehr zwischen der Seele und dem Allmächtigen steht.

Selbst das Verlangen, einen sexuellen Kontakt mit einer anderen Person zu haben, ist bereits ein Ehebruch. Der sexuelle Akt ist nur für verheiratete Menschen gedacht.

Kabir sagt an anderer Stelle sinngemäß:

[…] dass ein Mann, der auf Frauen schaut, als Bulle wiederkommt.

Des Weiteren ist der Samen des Mannes sehr wichtig für seine Spirituelle, mentale und physische Gesundheit. Wenn er nicht vergeudet wird, wird er wieder in die Bauchhöhle absorbiert und daraus entsteht ein feineres Gewebe.

Der Samen ist die Essenz unseres Körpers. Er ist die treibende Kraft, eine lebendige Flüssigkeit. Je mehr wir davon im Körper haben, desto gesünder werden wir sein. Einer, der Keuschheit praktiziert, ist groß und mutig genug, Hunderten von Menschen selbständig gegenüberzutreten. Wenn ein solcher Mensch Spirituelles Verstehen hat, ist er wirklich eine große Seele. Jene, denen es an dieser wesentlichen Tugend mangelt, sind unfähig für irgendeinen wertvollen Fortschritt. In den Shastras wird gesagt, dass auch nur einen Tropfen Samen zu vergeuden, Tod bedeutet, und ihn zu behalten, Leben bedeutet.

Guru Nanak hat ebenfalls gesagt:

Wer immer den Samen verliert, verliert alles.*

Satsang –
Er kam, um uns zu Satsangis zu machen,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Übersetzung aus der englischsprachigen Version,
veröffentlicht in Sat Sandesh / July 1972

* Auf Französisch sagt man zum Samenverlust des Mannes nicht ohne Grund 'la petite mort' – der kleine Tod.

Mit der Reinheit in Speise und Getränk wird eine weitere Art der Reinheit einhergehen, die eine, welche das Geschlecht betrifft. Er wird nicht das ganze sexuelle Verlangen unterdrücken, denn Unterdrückung kann nur eine Neurose erzeugen und den Weg für einen Sturz bereiten, aber er wird immer versuchen, es zu veredeln. Er wird verstehen, dass es, was diesen Trieb anbelangt, die Absicht der Natur ist, die Rasse zu erhalten, und er wird ihn so lenken, um diese Absicht zu erfüllen und ihn niemals zu einem Selbstzweck, das heißt zu einer Quelle physischer Freude machen. Denn wenn er dazu wird, wandelt er sich in ein Rauschgift, das den Geist betäubt und beginnt, die Absicht der Natur der Zeugung zu bezwingen, indem er die Erfindung und den Gebrauch empfängnisverhütender Mittel unterstützt.

Die Krone des Lebens (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1961) –
Teil II, Kapitel I: II. / (ii) Sadachar,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Wenn junge Menschen ein intensives Verlangen nach Sexualität haben, rührt das von den Gedanken her, welche die Mutter während der Schwangerschaft hatte. Wahre Erziehung beginnt im Mutterleib, da die Gedanken der Mutter den Charakter des ungeborenen Kindes formen. Deswegen und für die Gesundheit von Mutter, Kind und Ehemann ist es von besonderer Wichtigkeit, dass während der Zeitdauer der Schwangerschaft und des Stillens die Partner keinen ehelichen Kontakt haben.

Auch werden oft Liebe und Lust verwechselt. Wenn die Liebe, die aus der Seele kommt und somit hinter und zwischen den Augenbrauen entspringt, im Körper oder in äußeren Gegenständen endet, so ist dies Lust. Nur wenn die aus der Seele kommende Liebe auch in der Seele des Anderen endet, ist dies Nächstenliebe.

Wird Sexualität ohne den ihr zugrundeliegenden Sinn – nämlich Kinder zu zeugen – ausgeübt, so führt dies unweigerlich dazu, dass diese Seelen als Geister wiederkommen. Dies ist bei allen Gruppierungen der Fall, die zum Beispiel Tantra praktizieren, aber auch bei Homosexuellen und Prostituierten, die sexuelle Beziehungen haben, da hierbei keine Kinder gezeugt werden können.

Kirpal Singh schreibt zu diesem Thema in 'Das Mysterium des Todes', indem Er Bezug auf Annie Besants bekannte Studie 'Uralte Weisheit' nimmt, Folgendes:

Der Abschaum der Gesellschaft, die Abscheulichsten der Abscheulichen, die Mörder und Plünderer, Rohlinge und Verschwender und Menschen mit tierischen Geschmäckern und viehischen Gelüsten, die sich selbst, während sie auf Erden lebten, tierische Astralkörper geformt haben, erscheinen nun, nach dem Tod, in wilden Formen in ihren natürlichen Gestalten und angeborenen Abscheulichkeiten in der untersten Schicht der Höllenregion, umherziehend, brüllend, rasend und tobend, wild und wütend, […] wandernd auf der Suche nach Mitteln zur Befriedigung ihrer unersättlichen Begierden.

In dieser düsteren abscheulichen Umgebung bringen sie die Ernte ihrer eigenen Aussaat ein und lernen die so sehr nötige Lektion, die sie während ihrer Lebzeit zu lernen versäumten, als sie hinweg gestrudelt wurden in der Strömung der Begierden und Wünsche. Die Lehren der Natur sind bitter und scharf, aber auf lange Sicht barmherzig, sie sind so, wie sie sind, für ihr letztliches Wohl bestimmt.

Das Mysterium des Todes (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1968) –
V. Was ist nach dem Tode?,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Wenn während der Zeugung der Samen in das Ei eindringt, nimmt die Seele in diesem Moment Platz. Eine Abtreibung, gleich in welchem Stadium der Schwangerschaft, ist daher mit einem Mord gleichzusetzen. 

So wie Selbstmörder den theosophischen Schriften zufolge hundert Mal als Selbstmörder wiederkommen, kommen Frauen, die abtreiben, sieben Mal als Abgetriebene wieder. Wenn man berücksichtigt, wie selten die menschliche Geburt ist, wird die Schwere dieses Karmas noch klarer. 

Dass Experimente mit Föten und Embryonen strikt zu unterlassen sind, ist in Anbetracht der geschilderten Tatsachen wohl selbstverständlich. Das Gleiche gilt für die Präimplantationsdiagnostik und alle heute oder zukünftig möglichen Manipulationen gegenüber Föten und Embryonen und gerade befruchteten Eizellen. Alle diese Eingriffe sind schwere Vergehen und zeitigen entsprechende Rückwirkungen.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass heute – 2014 – viele Impfstoffe – speziell virale Impfstoffe – mit Hilfe von Gewebe abgetriebener menschlicher Föten hergestellt werden. Hierzu werden Viren auf Zellen abgetriebener Föten gezüchtet. Hiermit ist ein Gipfel der Perversion erreicht, wie er nur im Kali Yuga möglich ist.

Aber auch die Erreger für Impfstoffe, die nicht von menschlichen Föten stammen, werden zumindest auf tierischem Gewebe gezüchtet – Hühnereier, Affennieren, usw.

Es ist eine Illusion, zu glauben, man könne aus den Körpern von Tieren oder gar Menschen Substanzen gewinnen, die der eigenen Gesundheit dienen. Das Gegenteil ist der Fall. Man schadet sich selbst in vielerlei Hinsicht, da man die karmischen Rückwirkungen auf sich nehmen muss. Eltern werden zudem für das, was sie ihren Kindern antun, zur Rechenschaft gezogen.

Mich treffend: Es gibt nur Eine Meister-Kraft, Die Sich in verschiedenen Menschlichen Polen offenbaren kann. Diese Eine Meister-Kraft, Die durch Kabir wirkte, wirkt ebenso durch den jeweils lebenden Meister. 

Der Satz '[…] versteht diesen als mich' im Buchtext dieses Unterkapitels bedeutet also, dass man im jeweils lebenden Meister immer den Einen Wahren Meister sehen soll.

(Vergleiche das Unterkapitel 'Grundlegende Erläuterungen / Meister'.)