Das Wissen über den Lotoskörper

Dharam Das sagte:

O Herr, Du hast meine Geburt erfolgreich gemacht. Mich frei von Yama machend, hast Du mich zu Deinem Selbst gemacht. Selbst wenn einer ein-tausend Zungen in seinem Munde hätte, selbst dann könnten Deine Qualitäten nicht beschrieben werden.

O Herr, ich habe großes Glück. Wer sonst hat so viel Glück wie ich?

Nur die Jiva, in deren Herzen Naam verweilt, ist die Glückliche. Nun höre mein einziges Ersuchen an und erzähle mir die Bauform dieses Körpers. Welcher Gott wohnt wo und was für eine Arbeit macht er?

Wie viele Venen gibt es dort und wie viel Blut und Haare? Und durch welche Wege fließen die Atemzüge durch? Herr, erzähle mir über die Eingeweide, die Galle und die Lungen. Herr, beschreibe mir, wo diese Dinge lokalisiert sind, gib mir die Zeichen. Wie viele Blätter sind in jedem Lotos, und wie viele Atemzüge kommen und gehen Tag und Nacht?

Von wo strahlt der Shabd aus und sage mir, wo Er hingeht und wo geht Er auf?

Wenn irgendeine Jiva das schimmernde Licht bekommt, o Herr sage mir, wie zu unterscheiden ist. Welchen Gottes Darshan – Anblick – hat sie erhalten, und erkläre mir diesen Ort.

Der Satguru sagte:

Dharam Das, höre nun über den Körper, welcher andersartig ist als das Naam des Sat Purush. Im ersten Mool Chakra ist ein vier-blättriger Lotos, wo Ganesha lebt. Er wird der Geber der Eigenschaft der Erkenntnis genannt, und indem man kontempliert und sechs-hundert Japas ausführt, könnte er erfahren werden. Über dem Mool Lotos ist das Akhara und dort ist der Lotos mit sechs Blättern. Brahma, Savitri und die Götter entscheiden dort, und sechs-tausend Ajapas erklingen dort. Im Nabhi ist der acht-blättrige Lotos; Vishnu und Lakshmi sind die Hauptsächlichen, die dort existieren. Dort hingehend, bekommt man den Beweis von sechs-tausend Ajapas und dieser Ort kann nur erreicht werden durch die Praktizierung des Pfades der Meister. Darüber ist der zwölf-blättrige Lotos und in diesem Lotos verweilen Shiva und Parvati. In diesem kommen die sechs-tausend Ajapas vor – bezeuge dies durch das Wissen des Meisters. Über diesem ist der sechzehn-blättrige Lotos, wo ein-tausend Ajapas vorkommen. Dort wohnt Shakti, auch als Durga oder Kali bekannt. Die Jiva lebt in dem Lotos der zwei Blätter. Ihr Platz ist zwischen den beiden Augenbrauen, wo auch der Wohnsitz des König-Gemütes ist.

O Dharam Das, sei aufmerksam. Ein-tausend Ajapas kommen dort hervor. Dharam Das, Gott der Seele, verstehe dies. Über den zwei Blättern ist der Ort des Raumes, wo das Licht schimmert. Verstehe dies als Niranjan. O Dharam Das, höre die Botschaft des Shabd an. Ich gebe dir die Lehre des Wissens, was innerhalb ist. Abermals höre über den Körper zu, und habe nur Vertrauen in das Wahre Naam.

Der Körper ist durch Blut geschaffen. Millionen von Haaren haben die Erde des Körpers ausgeschmückt. Dort sind zwei-und-siebzig Hauptvenen. Jedoch ist eine die einzigartige Eine, in die eintretend, man die Form der Wahrheit erlangt. Wenn der Shabd manifestiert ist, treten die Eigenschaften des Lotos hervor. Wenn der Shabd ausströmt, tritt man in den Raum ein und geht in Ihm auf. Der Darm entspricht ein-und-zwanzig Händen und der Magen entspricht etwa (dem Maß von) ein-ein-halb Armlängen. Der Solarplexus ist von ein-ein-viertel Armlängen; man geht in die Höhle durch die Durchtrittsöffnungen. Verstehe die Galle als drei Finger (breit) und das Herz als fünf Finger (breit). Die Lungen entsprechen sieben Fingern und in ihnen befinden sich sieben Ozeane. Die Luft vom Körper zurückziehend, ergreift der Sadhu den Pfad des Yogi. Sie behalten das Ausführen dieses Yoga bei und werden, ohne Verehrung, mitgerissen in die Welt.

– Der Yoga des Wahren Wissens ist der Wohnsitz der Beglückung, von welchem man Naam erhält und in die Wahre Heimat geht. Die Seele wird dann die Befreite nach dem Vernichten des sehr mächtigen Feindes.

O Dharam Das, durch das Wissen des Meisters, verstehe die Wege des Gemüts. Das Gemüt zeigt das Licht im Raum, und das Gemüt selbst erschafft verschiedene Arten von Illusionen. Das Nirunkur ist durch das Gemüt geschaffen worden, o Bruder. Und die Schöpfung des Gemütes ist verbreitet überall in den drei Welten. An vielen Orten beugt die Jiva ihren Kopf – indem sie ihr eigenes Selbst nicht erkennt, wird sie betrogen. Dies ist alles im Willen von Niranjan und ohne das Wahre Naam kann seine Falle nicht abgeschnitten werden. Wie der Drehorgelspieler dem Affen Schmerz bereitet, indem er ihn auf verschiedene Arten zum Tanzen bringt, auf dieselbe Weise bringt das Gemüt die Jiva zum Tanzen, indem es sie beständig macht in den tiefen Fallen von Karma und Illusionen.

Der Wahre Shabd entwurzelt das Gemüt. Nur die Seltenen, die sein Geheimnis kennen, erkennen das Gemüt. Die Botschaft des Sat Purush erhaltend, wird das Gemüt eifersüchtig und führt die Jiva in seine Richtung. O Dharam Das, dies sind die Wege des Gemüts. Erkenne das Gemüt und nimm die Füße an. In diesem Körper lebt niemand anderes. Gemüt und Seele allein leben in diesem Haus. Das Gemüt sitzt fest in fünf, fünf-und-zwanzig und drei – alle diese sind Sklaven von Niranjan. Wenn die Essenz des Sat Purush in die Seele kommt, erinnert sie sich an das Zeichen ihrer Wahren Heimat. Diese Sklaven haben die Jiva umzingelt. Es sei denn, dass sie diese erkennt, wird die Jiva ebenfalls zum Sklaven von Yama.

Wie ein Papagei, gefangen im Käfig, unter der Kontrolle der Illusion sich befindend, kennt die Jiva sich selbst nicht. Wie der Löwe, indem er sein Spiegelbild im Wasser sieht, es als einen anderen versteht, (und) ins Wasser springend, verliert er sein Leben – auf dieselbe Weise wird die Seele getäuscht und erkennt sich selbst nicht. Wie die Hunde, bellend in einem Palast von Spiegeln, ihre Spiegelung als andere Hunde auffassen, o Bruder, wenn sie das Echo hören, sie beginnen erneut zu bellen – auf diese Weise erschuf Yama Täuschungen für die Seele. Wenn Kal sie verschlingt – dann bereuen sie. Da sie den Shabd des Satgurus nicht lieben, werden sie zugrunde gerichtet. Das unechte Naam ist ein Ableger von Niranjan und das ursprüngliche Naam ist vom Satguru. Die Jivas lieben die Füße des Satgurus nicht; aber sie können nur zurück nach Hause gehen, nachdem sie den Satguru getroffen haben.

O Dharam Das, die Jivas sind zu anderen geworden, und denkend, dass es Nektar ist, sind sie verfangen in Gift. Dharam Rai hat solche Verschiedenheiten geschaffen, dass, beherrscht durch die Täuschung, die Seelen vergessen haben. Höre zu über die Bandbreite der Karmas, geschaffen vom Gemüt. Eine Jiva wird die einzigartige Eine werden, nachdem sie dieses Übel erkannt hat.

Hymne

O Dharam Das, ihn erkennend, sollte man verschieden von ihm werden – die Lampe meines Shabd annehmend. Jemand, der den Unterschied wahrnimmt, wird nicht von Yama gefangen werden. Solange die Wächter schlafen, tun die Diebe leicht ihre Arbeit. Auf dieselbe Weise sind (die Seelen) von Illusion beherrscht und der Dieb vollbringt sein Werk.

– Indem sie aufwacht, erlangt sie die einzigartige Eigenschaft, welche besitzend, Kal sie nicht bekommen kann. Illusion ist wie ein Schacht voll mit Dunkelheit, in welchem Yamraj, durch Täuschungen, die Seele verschlingt.

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Veranschaulichung: siehe nächste Seite.